30/42 cm | Tusche, Kreide | 2019

Lyrik von Rose Ausländer habe ich vor einigen Jahren kennen- und schätzen gelernt, ihre Sprache war mir von Anfang an nahe und vertraut. Die Gestaltung dieses Gedichts hatte mehrere Anläufe, nichts schien passend. Die Assoziation zur Größe des Menschen im Vergleich zur Unendlichkeit des Wassers, ein Strom, der fort- und fortträgt – gegen jede Widerstände, unaufhaltsam, der Wunsch nach Veränderung, der Wunsch danach, irgendwo anzukommen –  all das lese ich in diesem Gedicht. Ein Strudel, der in blauer Schellacktusche und blauer Kreide zu fließen begann und so seinen Ausdruck fand. Das Gedicht schmiegt sich an den Schriftzug „Strömen ins Meer“, sucht Halt und gibt ihn, durchscheinend, unregelmäßig, ein ewiges Auf und Ab, abwechslungsreich, Ausschau haltend nach dem, was das Leben bereit hält.